Die Energiekrise ist da - was Anleger jetzt tun können

Die Energiekrise ist da - was Anleger jetzt tun können


Die Energiepreise explodieren - Öl, Gas und Strom ist teuer wie nie. Das treibt die Inflation auf Höchststände. Doch woher kommt die Energieknappheit? Welche Investments leiden am wenigsten? Wie können Anleger davon profitieren, wenn an der Tankstelle die Spritpreise steigen?
Frank Wieser ist Geschäftsführer von PMP Vermögensmanagement, Düsseldorf

Frage: Wie erklären sich die aktuellen Knappheiten und Preisanstiege bei Öl, Gas und Strom?

Frank Wieser: Die derzeitige Energiekrise basiert auf einem schwierigen Mix aus politischen und wirtschaftlichen Faktoren. Der OPEC ist es gelungen wieder Einfluss auf den Ölmarkt zu nehmen, Russland drosselt die Gasversorgung und der wirtschaftliche Aufschwung sorgt für sprunghafte Nachfrage. Kein Wunder, dass die Preise in dem Bereich explodieren. Hinzu kommt, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien zwar voran geht – aber  nicht in einem Tempo das nötig wäre, um solche externen Einflüsse abzufedern.

Frage: Welche Investments leiden am wenigsten unter der Energiekrise bzw. können jetzt sogar positiver beurteilt werden als z.B vor einem Jahr?

Wieser: Generell profitieren Rohstoffaktien, die Preissteigerungen weitergeben können und dabei ihre Marge erhöhen. Besonders bei Rohölaktien kommt hinzu, dass die Unternehmen langsam ihre umweltpolitischen Hausaufgaben machen. Royal Dutch beschleunigt z.B. seinen „grünen Umbau“ und hat jüngst Ölfelder verkauft. Ölunternehmen zeichnen sich zudem mit einer hohen Dividendenrendite aus. Chemieunternehmen hingegen leiden unter den gestiegenen Energiepreisen, denn der Wareneinkauf verteuert sich enorm und die Preisweitergabe ist schwieriger als bei reinen Energieunternehmen. 

Frage: Gibt ein Investment, mit dem sich Anleger gewissermaßen gegen steigende Energiepreise bzw. dauerhaft hohe Energiekosten absichern können? 

Wieser: Am besten kauft man Ölaktien wie BP oder Royal Dutch. Die Unternehmen werden weit unter Höchstkuren gehandelt und werfen eine gute Rendite ab. Auch Anleihen, deren Zins sich an der Inflation ausrichtet sind eine Überlegung wert. Es handelt sich zwar um ein kleineres Segment im Anleihemarkt, aber gerade jetzt sind solche „Inflationlinked Bonds“ hochattraktiv. Der Zins richtet sich meistens nach der Entwicklung eines bestimmten Warenkorbes oder der Inflation und könnte deutlich steigen. Allerdings ist der Blick in die Anleihebedingungen unbedingt anzuraten, denn die Ausstattung solcher Bonds kann variieren.

Sie sind auf der Suche nach hilfreichem Expertenwissen rund um die erfolgreiche Geldanlage?

V-CHECK bietet Ihnen regelmäßig unabhängige Tipps direkt in Ihr Postfach.

Jetzt anmelden

Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | YouTube | Instagram | Pinterest