New Energy ist voll im Trend

New Energy ist voll im Trend


Die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit sind aktuell wie nie. Spätestens nach der Flutkatastrophe und dem neusten Bericht des Weltklimarats wächst der Druck auf die Politik. Davon können Anleger profitieren, wenn sie in grüne ETFs investieren. Doch hier ist Vorsicht geboten. Der Vermögensverwalter Philipp Busler erklärt, was jetzt wichtig ist.

Frage: Ist New Energy noch im Trend oder klingt der Hype ab?

Philipp Busler: Aufgrund der aktuellen Wetterextreme wie Dürren, Überflutungen, Stürme und Hitzewellen und die damit verbunden Auswirkungen auf die Menschheit ist das Thema New Energy voll im Trend und nimmt sogar eher noch an Fahrt auf. Der neueste Bericht des Weltklimarats führt uns die Folgen der Erderwärmung ja drastisch vor Augen. Demnach könnte die kritische Schwelle der Erderwärmung von 1,5 Grad schon 2030 gerissen werden. Dadurch nimmt der Druck auf die Politik zu, bei der nächsten Weltklimakonferenz im November weitere Schritte zu unternehmen.

Frage: Welches Potenzial trauen Sie den ETFs der entsprechenden Bereiche noch zu?

Busler: Nach Schätzungen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) werden Investitionen in Höhe von 50 bis 100 Billionen US-Dollar benötigt, um bis 2050 das Netto-Null-Ziel, also die Klimaneutralität, zu erreichen. Aufgrund der gewaltigen Investitionsprogramme, die zu erwarten sind, dürften Unternehmen im Nachhaltigkeits- und Clean-Energy-Sektor stark davon profitieren – und damit auch entsprechende ETFs.

Verbrauch von erneuerbarer Energie steigt seit 1990 kontinuierlich an

Quelle: Statista.com

Frage: Die Kurse der Clean-Energy-Produkte können stark schwanken. Wie sichern sich Anleger ab?

Busler: Obwohl der Klimawandel die öffentliche Debatte wie kaum ein anderes Thema bestimmt, unterliegt dieser Sektor sehr hohen Schwankungen. Ein ETF aus dem Clean-Energy-Sektor weist im laufenden Jahr sogar eine negative Performance im zweistelligen Bereich auf, obwohl sich die globalen Aktienmärkte seit Jahresbegnn sehr stark entwickelt haben. Unter anderem haben Unternehmen aus dem Wasserstoffsektor mit hohen Kursverlusten zu kämpfen. Das Risiko bei Clean-Energy-Produkten kann durch eine breite Streuung über verschiedene Sektoren und die Aufteilung auf verschiedene ETFs reduziert werden.

Frage: Sind manche Bereiche wie etwa Wasserstoff oder Clean Energy insgesamt schon zu sehr gehypt, ist die Luft womöglich schon raus?

Busler: Die enormen Kapitalströme der vergangenen Jahre haben viele Aktien, die auch in den passiv gemanagten Indexfonds enthalten sind, auf immer neue Rekordstände getrieben. Die Folge sind bzw. waren teils extrem hohe Bewertungen bei einzelnen Unternehmen und Sektoren. So ist die Aktie eines Wasserstoff-Spezialisten aufgrund von Bilanzproblemen zwischenzeitlich um mehr als 60 % eingebrochen. Der langfristige Trend in dem Sektor ist aber weiterhin intakt, jedoch werden Anleger auch in Zukunft mit Schwankungen umgehen müssen.

Frage: Ein ETF zum Klimawandel verspricht Investoren ein gutes Gewissen bei ihrer Anlageentscheidung. Ist ein Engagement auch renditetechnisch gerechtfertigt?

Busler: Rendite und Nachhaltigkeit widersprechen sich nicht. Viele Studien belegen, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien sich unmittelbar positiv auf die wirtschaftliche Performance von Unternehmen auswirkt. 2015 werteten Forscher der Universität Hamburg 2.000 Studien aus. In 90 % der Studien fanden sie keine negativen, in den meisten sogar positive Einflüsse auf die finanzielle Performance von Unternehmen.

Frage: Ist es grundsätzlich mit Blick auf die obigen Sektoren sinnvoll, per ETF zu streuen?

Busler: Aufgrund der teilweise sehr unterschiedlichen Entwicklung in den einzelnen Sektoren ist Diversifikation sehr sinnvoll. Insgesamt ist auch festzustellen, dass die Performance der einzelnen ETFs sehr unterschiedlich ist und jeder einzelne ETF einer genauen Analyse bedarf.

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