
Wann kommt der nächste Crash?
Wer die jüngste Börsenrallye verstehen will, muss ein paar Monate zurückblicken. Als im März 2020 die Corona-Pandemie mit Wumms ins Bewusstsein der meisten Menschen kam, waren starke Kursverluste auf ganzer Breite die Folge. Ganz gleich ob in Europa, USA oder China: Sämtliche Aktien-und Anleihemärkte gaben deutlich ab. Zum Teil gab es historische Kursverluste.
Um die Wirtschaft vor finanziellem Schaden zu bewahren oder diesen wenigstens abzufedern, haben daraufhin die EU und die USA Maßnahmen in nie zuvor gekanntem Ausmaß beschlossen.
Während der durch Corona bislang entstandene wirtschaftliche Schaden grob überschlagen ein Viertel dessen ausmacht, was die Finanzkrise 2008 anrichtete, belaufen sich die fiskalpolitischen Gegenmaßnahmen auf das Vierfache der staatlichen Unterstützung im Jahr 2008. Oder anders ausgedrückt: Es ist sehr viel Geld im Markt, das Rendite sucht. Diese finanziellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind neben der unerwartet schnellen konjunkturellen Erholung der Grund für die Rekordstände an den internationalen Aktienmärkten.
Und es könnte sogar noch mehr Geld in Aktien fließen. In den USA sind etwa 4,6 Billionen US-Dollar in Geldmarktfonds angelegt. In Anbetracht einer negativen Realrendite wird dieses Vermögen langfristig nicht in dieser unrentablen Anlageklasse bleiben. Schließlich ist ein Ende der niedrigen Zinsen noch immer nicht in Sicht. Trotz aufkeimender Inflationssorgen wollen FED und EZB die Zinsen bis auf Weiteres nicht oder nur sehr homöopathisch erhöhen.
Zwar ist an der Börse alles möglich, auch das Gegenteil, wusste schon Börsen-Altmeister André Kostolany. Dennoch sind wir in Anbetracht der Fakten positiv gestimmt, dass Aktien ihren grundsätzlichen Kurs fortsetzen werden. Zwar werden auch wieder schwankungsreichere Phasen folgen, die Risiken für einen ausgewachsenen Börsencrash halten wir trotz Rekordhochs derzeit jedoch für nicht sehr wahrscheinlich.
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