Ladestationen für Elektroautos: Deutschland muss dringend nachlegen!

Ladestationen für Elektroautos: Deutschland muss dringend nachlegen!


Derzeit sind auf Deutschlands Straßen rund 590.000 E-Fahrzeuge unterwegs. Das ist noch weit entfernt von den erhofften eine Million Elektroautos, die bis 2020 zugelassen werden sollten. So hatte es Bundeskanzlerin Angela Merkel vor elf Jahren versprochen. Dennoch werden Elektroautos bei den Verbrauchern immer beliebter. Im vergangenen Jahr waren von den rund 2,9 Millionen in Deutschland neu zugelassenen Pkw gut 194.000 reine Stromer. Das ergibt einen Marktanteil von 6,7 Prozent.

Damit die verschärften Klimaziele erfüllt werden, soll die Zahl der E-Autos bis 2030 nach dem Willen der Bundesregierung auf rund 10 Millionen ansteigen. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) rechnet vor, dass sogar 13 Millionen Strom-Autos nötig seien, um die Klimaziele zu erreichen.

Das ehrgeizige Wachstum hat allerdings einen Haken: Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur hinkt hinterher. Zwar steigt die Anzahl der Ladestationen seit Ende 2019 kontinuierlich, wie die nachfolgende Grafik zeigt. Doch leider nicht in ausreichendem Maß: Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) mussten sich in Deutschland vor einem halben Jahr noch durchschnittlich 13 Elektrofahrzeuge einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen. Inzwischen sind es 17. Die Europäische Union empfiehlt einen Wert von maximal 10.

Anzahl der Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Deutschland im Zeitraum 4. Quartal 2019 bis 2. Quartal 2021 (Stand: Mai 2021)

Quelle: Chargemap

Vor allem in größeren Städten müssen die E-Auto-Fahrer regelrecht um öffentliche Ladestationen kämpfen. In Stuttgart etwa gibt es nur 372 Ladepunkte für rund 12.800 zugelassene Stromer. Etwa 35 Fahrer müssen sich dort einen Ladepunkt teilen. In Frankfurt sind es 32, in Düsseldorf 27, im Landkreis München 26, in Köln 25 und in Wolfsburg 20. Die beste Abdeckung hat übrigens Regensburg. Nur rund sechs E-Autos kommen dort auf einen öffentlichen Ladepunkt.

Lieber zuhause oder am Arbeitsplatz laden

Neben den öffentlichen Ladepunkten müssen vor allem die privaten Lademöglichkeiten am Haus, am Arbeitsplatz und im Handel ausgebaut werden. Hier forciert die Bundesregierung den Ausbau mit üppigen Subventionen. Kürzlich kündigte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer an, dass man weitere 100 Millionen Euro für die Förderung privater Ladepunkte zur Verfügung stellen werde. Unterm Strich beläuft sich das Volumen auf 500 Millionen Euro. Seit November 2020 wurden 470.000 Ladepunkte an Wohngebäuden mit jeweils 900 Euro bezuschusst. Dabei handelt es sich in der Regel um sogenannte Wallboxes.

Anleger können profitieren

Die Politik schafft damit einen lukrativen Absatzmarkt für die Hersteller der Wandladestationen. Entsprechend tummeln sich etliche Start-ups in dem Bereich. Ein Beispiel ist das erst seit wenigen Monaten börsennotierte Unternehmen Compleo Charging Solutions AG mit Sitz in Dortmund. Selbstredend sind Großkonzerne längst auf den Zug aufgesprungen. Darunter finden sich Namen wie ABB, Heidelberger Druckmaschinen, Innogy, Schneider Electric sowie die Autokonzerne Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz. Diese Unternehmen als Beimischung im Depot zu halten, um vom anhaltenden Elektrotrend zu profitieren, wird sich aus unserer Perspektive langfristig auszahlen.

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