
Auf die Plätze... Sportartikelbranche ist bereit für den Neustart
Die Sportartikelhersteller haben wie der Einzelhandel stark unter den Ladenschließungen während des Lockdowns gelitten. Zwar sind die Umsätze im gesamten Jahr 2020 in Summe nur einstellig gesunken. Laut einer Studie des Weltverbands der Sportartikelindustrie und der Unternehmensberatung McKinsey gab der globale Markt für Sportartikel im Jahr 2020 um 7 Prozent auf rund 286 Milliarden Euro nach und war damit erstmals seit der Finanzkrise 2008 rückläufig. Dafür sind die Gewinne der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr massiv eingebrochen. Zuletzt musste Puma (ISIN: DE0006969603) ein gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent geringeres Ergebnis je Aktie kommunizieren.
Während sich die Branche durch das beginnende Frühjahr und die anstehenden Großereignisse wie Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele Hoffnung auf Besserung machen darf, ist ein Ende des Leids für die Betreiber von Fitnessstudios angesichts wieder steigender Infektionszahlen noch nicht abzusehen. Zumal die Wintermonate für die Studiobetreiber wichtig sind, um neue Mitglieder zu gewinnen. Die entgangenen Abo-Verkäufe sind für dieses Jahr nicht mehr aufzuholen. Mit steigenden Temperaturen wird es Sportler häufiger zu Outdoor-Sportarten treiben.
Doch auch hier gibt es Gewinner. Die Zahlen für heruntergeladene Fitness-Apps und gestreamte Fitness-Videos schnellten in die Höhe. Profitieren konnten digitale Anbieter wie Peloton Interactive (ISIN: US70614W1009), die im Vergleich zum Vorjahr drei Mal so viele Workouts streamten und zahlreiche neue Mitglieder gewannen. Selbst wenn sich die Zuwachsraten abschwächen werden, bleibt Sport in den eigenen vier Wänden ein Megatrend. Viele Verbraucher dürften die digitalen Angebote in Zukunft als Ergänzung weiter nutzen.
Umsatzstärkste Fitness-Apps im Google Play Store in Deutschland im Februar 2021

Ein viel stärkeres Wachstum wird bei Individualsportarten im Freien erwartet: Viele Hobbysportler entdeckten in den Lockdown-Monaten Running, Radfahren und Wandern für sich. Diese Beschäftigungen werden einen größeren Zulauf haben als in der Vor-Corona-Zeit. Entsprechende Ausrüstung wird verstärkt nachgefragt.
Auf Anlageseite ist zu erwarten, dass alle Sportartikelhersteller bei Umsatz und Gewinn ein großes Nachholpotenzial haben. Grundsätzlich gehen wir bei den großen Unternehmen der Branche und bei den asiatischen Sportartikelherstellern von moderaten bis deutlichen Umsatzsteigerungen aus. Bei den Gewinnen ist ebenfalls viel Luft nach oben. Wenn in diesem Jahr die beiden großen Sportveranstaltungen Fußball-EM und Olympische Sommerspiele stattfinden können, sollte das die beteiligten Hersteller zusätzlich beflügeln.
Zudem gewinnt der Bereich Athleisure, also die sportliche Mode, weiter an Bedeutung. Seit Jahren sind Sport- und sportinspirierte Mode und Schuhe auf dem Vormarsch. Die Zeit im Homeoffice hat das Verschmelzen von Alltags-, Freizeit-, Sport- und Casualwear weiter vorangetrieben. Hier präsentiert sich Nike (ISIN: US6541061031) nach dem gemeldeten Umsatzrückgang im letzten Quartal erstaunlich robust. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass der größte Sportartikelhersteller der Welt mit seinen Produkten von den Trends profitiert. Wir beim TOP Sport Global Equity vertrauen bereits seit Jahren auf die asiatischen Sportartikelhersteller wie die chinesische Anta Sports Products (ISIN: KYG040111059) oder die japanische Fast Retailing Holdings (ISIN: JP3802300008) mit ihrer Sportmarke Uniqlo. Beide Unternehmen meldeten 2020 nur sehr geringe Umsatzrückgänge und konnten ihre Gewinne steigern.
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