Steigende Inflation: Das können Anleger jetzt tun

Steigende Inflation: Das können Anleger jetzt tun


Die Inflation ist so hoch, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Tages- und Festgeldsparer verlieren mit ihren Geldanlagen immer mehr an Kaufkraft. Doch ist die aktuelle Inflation nur ein temporäres Phänomen oder hält sie an? Was bedeutet das für Sparer und Anleger? Wie kann ich mein Vermögen schützen? Antworten dazu von Vermögensverwalterin Petra Ahrens.
Petra Ahrens ist Vorstand der MAIESTAS Vermögensmanagement AG in Köln

Ist die Inflation eher temporär oder wird sie sich verstetigen?

Petra Ahrens: Wir konnten in den vergangenen Monaten beobachten, dass die Inflation beispielsweise in den USA um über 5% gestiegen ist. Dabei handelt es sich um die Betrachtung des gleichen Monats aus dem Vorjahr. Diese hohen Inflationsraten sind unseres Erachtens nach den Nachholeffekten der Corona-Pandemie geschuldet.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Gleichwohl gehen wir davon aus, dass wir in Zukunft auch in Deutschland mit höheren Inflationsraten rechnen können, als es in den vergangenen Jahren der Fall war. Um es vorwegzunehmen, wir erwarten keine zweistelligen Inflationsdaten, wie wir es in den 70er Jahren gesehen haben. Das Ziel der Notenbanken ist eine Inflation von etwa 2 % pro Jahr. Da wir jahrelang unter diesem Wert lagen, bei etwa 1,0 bis 1,5 %, gehen wir davon aus, dass die Inflation in Zukunft auch bei 2,5 bis 3 % liegen kann, ohne dass die Notenbanken intervenieren.


Wie stellt man sich als Anleger darauf ein?

Ahrens: Wir gehen davon aus, dass die Zinsen in den kommenden Jahren niedrig belieben werden. Dies impliziert eine weiterhin hohe Nachfrage nach realen Vermögenswerten, also Immobilien oder Unternehmensanteilen, sprich Aktien. Von dem Goldpreis erhoffen wir uns, wie in den vergangenen Jahren einen Inflationsausgleich. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Positiv gestimmt sind wir besonders für Aktien, diese sind stellenweise noch deutlich günstiger bewertet als Immobilien und haben bessere Wachstumsperspektiven. Historisch gesehen sind die Kurse zwar hoch, allerdings muss immer die alternative, der risikolose Zinssatz in Erinnerung gerufen werden. Liegt dieser nahe, oder sogar unter null, so steht dem Vermögensbesitzer nach Abzug der Inflation ein sicherer Verlust bevor. Beteiligt er sich allerdings an Produktivkapital, beispielweise an einem wachsenden Unternehmen, dass seine Preise erhöhen kann, dann erscheint der Preis, den wir heute bezahlen in einigen Jahren nicht so hoch wie heute. Hier ist es wichtig sich von kurzfristigen Schwankungen, wie wir sie in der Vergangenheit hatten, auch in Zukunft nicht beeindrucken zu lassen.

Welche ETF-/ETC-Produkte eignen sich, um sich auf relativ einfachem Wege vor Inflation zu schützen?

Ahrens: Die Nachfrage nach realen Vermögenswerten wird weiterhin hoch sein. Insofern findet man eine Möglichkeit zum Inflationsausgleich durch ETFs oder Fonds, die in Immobilien oder Aktien investieren. Eine weitere Chance stellen ETFs und Fonds dar, die in inflationsgeschützte Anleihen anlegen. Steigt der Verbraucherindex, führt das zu steigenden Erträgen. Solche Produkte bieten nicht nur eine gute Inflationsabsicherung, sondern können während einer Inflation auch die Renditen in die Höhe treiben.

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