
Interview: „Einzelaktien bieten wenig Streuung und Nachteile bei der Steuer“
Frage: Herr Müller, bei einzelnen Aktien gelten andere Regeln als bei anderen Anlageklassen: Kursverluste von Aktien können nur mit (künftigen) Aktiengewinnen verrechnet werden, aber nicht mit Erträgen aus Fonds, Zertifikaten etc. Inwieweit ist das gerechtfertigt?
Rolf Müller: Nun ja, ich vermute, dem Gesetzgeber ging es in erster Linie darum, dadurch die kurzfristige Spekulation mit Einzelwerten einzudämmen. Einen sachlichen Grund für die andersartige Besteuerung kann ich nicht erkennen.
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Was raten Sie Privatanlegern zum Thema Aktien?
Aktien gehören im individuell angemessenen Maß in jedes Wertpapierdepot. Allerdings glaube ich, dass Privatanleger mit aktiv verwalteten Fonds oder Indexfonds (ETFs) besser fahren. Viele Fonds streuen das Vermögen deutlich besser als ein Depot mit Einzelaktien.
Gibt es noch weitere Vorteile von Fonds?
Der Großteil der Privatanleger legt bei Einzelaktien kein glückliches Händchen an den Tag. Da solche Verluste nur mit späteren Aktiengewinnen verrechenbar sind, dürfte es den meisten schwerfallen, sich aus einem solchen „Verlustloch“ heraus zu arbeiten. Den Fonds oder ETFs gelingt das eher.
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