
Mikrofinanz ergreift Chancen, um Chancen zu geben
Wie funktioniert Mikrofinanz?
Mikrofinanzfonds legen das investierte Kapital in der Regel in unverbriefte Darlehensforderungen von ausgewählten Mikrofinanzinstituten (MFI) in Schwellen- und Entwicklungsländern an. Die MFI werden dabei üblicherweise nach strengen finanziellen und sozialen Kriterien ausgewählt und kommen überwiegend aus der Gruppe etablierter Non-Banking Financial Institutions, Non-Governmental Organisations und Genossenschaftsbanken.
Die Institute verleihen das aufgenommene Kapital wiederum an Mikrokreditnehmer:innen – typische Beispiele sind Gemüsehändler:innen, Schneider:innen, Viehzüchter:innen und Handwerker:innen. Sie bekommen so das notwendige Geld für Saatgut, Werkzeuge, Materialien oder andere Rohstoffe. Das Darlehen kann auch finanzielle Engpässe überbrücken wie z. B. nach Naturkatastrophen. Nach durchschnittlich neun bis zwölf Monaten werden die Mikrokredite getilgt. Die Mikrofinanzinstitute zahlen die Darlehen schließlich inklusive Zinszahlungen an die Mikrofinanzfonds zurück und die Anleger:innen erhalten über den Fonds eine moderate stetige Rendite.

Eine wechselseitige Chance bieten
Das primäre Ziel von einer Investition in Mikrofinanz ist die Erreichung sozialer Ziele: Bekämpfung von Ungleichheiten, Förderung sozialer Integration oder Unterstützung wirtschaftlich bzw. sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen.
Mithilfe von Mikrofinanz können auch ärmere Bevölkerungsschichten in den Schwellen- und Entwicklungsländern Zugang zum Finanz- und Kreditmarkt erhalten. Die hohen Rückzahlungsquoten zeigen eindrucksvoll, dass es den allermeisten Endkreditnehmer:innen gelingt, ihr unternehmerisches Potenzial zu entfalten. Den Anleger:innen bieten Mikrofinanzfonds einen angemessenen Wertzuwachs in der Fondswährung durch Investitionen in diversifizierte Vermögenswerte, insbesondere aus dem Mikrofinanzbereich. Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass durch die Investitionen bestimmte Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) unterstützt werden, ohne die übrigen Ziele wesentlich zu beeinträchtigen.

Mikrofinanz mit Sicherheit
Um das Ausfallrisiko zu minimieren, ist eine enge und vertrauensvolle Arbeit mit den MFI wichtig. Darlehen an MFI sollten nur nach ausgiebigen Länder-, Finanz- und Sektoranalysen sowie einer Überprüfung des Instituts vor Ort vergeben werden. Ziel ist es ausschließlich MFI zu unterstützen, die auch im Hinblick auf ethische und soziale Aspekte bestimmten Kriterien entsprechen. Vor der Erteilung eines Kredits ist es essenziell, dass das jeweilige MFI die finanzielle Situation der Endkreditnehmer:innen prüft und diese während der gesamten Darlehenslaufzeit begleitet. So kann gemeinsam eine Geschäftsstrategie erarbeitet werden. Ein Beispiel hierfür sind regelmäßige Besuche in der Betriebsstätte und Besprechungen über den Prozess der Kreditrückzahlung. Ein vertrauensvoller Kontakt stellt die Basis der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den MFI und den Endkreditnehmer:innen dar und damit schlussendlich zwischen den MFI, dem Fondsmanagement und auch den Investoren.
Investieren fernab von launischen Märkten
Aufgrund der geringen Korrelation zu den Aktien- und Anleihemärkten eignen sich Mikrofinanzfonds insbesondere als Portfoliobeimischung. Die geringe Volatilität gepaart mit einer positiven und vergleichsweise stabilen Wertentwicklung wirkt sich positiv auf das Risiko-/Rendite-Verhältnis aus. Außerdem hat sich während der Corona-Pandemie gezeigt, dass die meisten Mikrofinanzfonds krisenfest sind und als Portfoliobaustein einen echten Mehrwert bieten.
Zuletzt werden die Fonds als sozial nachhaltige Produkte auch unter regulatorischen Gesichtspunkten immer attraktiver. Schließlich kommen im Zuge der nachhaltigen Transformation der Finanzwirtschaft über das „magische Dreieck“ aus Rendite, Risiko und Liquidität hinaus weitere Kriterien wie insbesondere Nachhaltigkeit und Impact ins Spiel, die von Anleger:innen ebenfalls berücksichtigt werden müssen.
V-CHECK Webinar mit Edda Schröder, Andreas Enke und Martin Nieswandt: Mikrofinanz: Mit wenig Geld viel Gutes tun
Mit marktgerechten Renditen den Finanzmarkt gerechter machen. Diese Chance bietet Mikrofinanz, im Prinzip eine Art Miniatur-Kredit für Unternehmerinnen und Unternehmer in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die Idee dahinter: Investieren und neben stetigen finanziellen Erträgen auch einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt haben.
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